Unsere Geschichte
Regenzeit
Die Reise begann im Winter 2011, den ich auf einer kleinen Insel Thailands verbrachte. Ich arbeitete während dieser Zeit in der Schweiz und half dabei, ein Startup aufzubauen, das vermögende Familien auf einer Online-Plattform miteinander verband. Aus Deutschland kommend hatte ich dort ein Girokonto sowie eines in der Schweiz. Durch meine damaligen Einblicke hatte ich auch erste Investments in ETFs (börsengehandelte Indexfonds) gemacht. Die Gemengelage an Konten, Währungen und dem Wertpapierdepot liess einen Gesamtüberblick über meine Finanzen vermissen. Ich behalf mir zunächst mit einer Excel-Liste, in der ich meine monatlichen Kosten für Miete, Auto usw. eingetragen hatte. Ich erfasste dort meine Ersparnisse, die monatlichen Sparraten und meine Depotwerte. Nachteil an dieser Form der Finanzplanung ist, dass sie zu keinem Zeitpunkt aktuell ist. Die Vermögenswerte schwanken in ihrem Wert, ebenso die zugrundeliegenden Währungen wie US-Dollar, Schweizer Franken etc. Ausserdem lag diese Liste zuhause auf dem Rechner und ich hatte keinen Zugriff darauf.
Also überlegte ich, wie ich meine Finanzplanung optimieren könnte. Die Excel-Tabelle könnte ich in der Dropbox speichern, oder ich miete mir einen Server, worauf ich die Liste ablege, dachte ich mir. Ist aber auch keine wirkliche Lösung, da ich gerne die aktuellen Daten der Aktien, Fonds und Währungen dort drin haben wollte. Eine Schnittstelle dafür programmieren? Ich dachte mir, dieses Problem müssten doch auch andere haben!
Während drei Tagen mit heftigen tropischen Regengüssen auf Koh Samui und vielen Gedanken, die ich mir dazu gemacht hatte, begann ich mit der Recherche. Dabei bin ich recht schnell auf die US-amerikanische Seite ‘mint.com’ aufmerksam geworden. Doch vergeblich, sofern mein Wohnsitz nicht in den USA oder Kanada läge, könne ich mich dort nicht anmelden, hiess es. Auch seien nur Konten und Depots amerikanischer Institute unterstützt. In Deutschland schien es bis dato nur Kontoblick zu geben, das allerdings nur wenig später eingegangen ist und deren Gründer fortan neuen Aufgaben folgten.
Auf 80%
Ich traf die Entscheidung, selbst so eine Software zu schreiben, schliesslich bin ich ja gelernter Software Entwickler. Anfänglich programmierte ich an Abenden und Wochenenden daran, um schliesslich bei meinem damaligen Arbeitgeber auf ein 80%-Pensum zu schwenken. Fortan widmete ich zusätzlich jeden Freitag ausschliesslich meinem Vorhaben und das war eine fantastische Entscheidung wie ich fand. Diese Freitage stellten sich als die für mich effektivsten Arbeitstage überhaupt heraus, auch bedingt durch einen hervorragenden Co-Working Space, den ich in Zürich gefunden hatte (Citizen Space).
Kurze Zeit später entschied ich mich, meinen bisherigen Job bei dem Startup ad acta zu legen, um mich zukünftig gänzlich der Entwicklung von moneygarden zu widmen.
Das Leben in Zürich ist allerdings alles andere als günstig für angehende Startup-Gründer, vor allem aufgrund der sehr hohen Lebenshaltungskosten, was mich dazu bewegte, hier und da einige Freelancer-Mandate anzunehmen.
Das grosse Rad
Nachdem moneygarden zunächst als digitales Haushaltsbuch geplant war, das lediglich die manuelle Erfassung von Einnahmen und Ausgeben ermöglichen sollte, kam ich mit einer Reihe von Interessenten und Investoren aus dem Zürcher Raum ins Gespräch. Bei einer netten Unterhaltung mit dem New Business Verantwortlichen eines renommierten Zürcher Verlagshauses legte mir dieser Nahe, doch mal über die direkte Verbindung mit Banken nachzudenken, er wüsste da auch jemanden. Gesagt getan folgte ein Termin auf den anderen und wir trafen uns mit einem Quasi-Monopolisten, der über die Schnittstellen zur Schweizer Bankenwelt wacht.
Es klang nach einem perfekten Setting. Am Verhandlungstisch kristallisierten sich dann jedoch Vorstellungen heraus, die es uns als Gründer unmöglich erscheinen liessen, diesen Deal einzugehen. Das ursprünglich grosse Rad wurde immer kleiner und drohte zum Hamsterrad zu werden, das wir als Gründer hätten treten sollen. Eine wenig reizvolle Vorstellung, als Gründer in einem solch engen Korsett gefangen zu sein. Also zurück ans Werk.
Wenn Du zaubern könntest und ich Dir sage, schon morgen hättest du Zugang zu allen Schweizer Banken, würdest Du es tun?
Zurück auf Null
Mit dem Blick auf Deutschland wurde klar, hier gibt es zwei klar zu favorisierende Merkmale. Erstens ist der Markt an potentiell interessierten Nutzern wesentlich grösser und zweitens, ganz entscheidend, gibt es hier einen Jahrzehnte alten Standard, genannt HBCI / FinTS, der die Verbindung zu Banken und den Bezug von Konteninformationen einfach ermöglicht.
Unterstützer
Spätestens zu diesem Zeitpunkt, wenn auch schon beratend zuvor, zeigte sich auch mein Kollege Kosta aus Stuttgarter Zeiten interessiert, an der Idee aktiv mitzuwirken. Als absoluter Vollblut-Informatiker, der, so meine ich, manchmal von künstlich neuronalen Netzen träumt, konnte ich einen perfekt geeigneten Mitstreiter gewinnen, der sich dem Thema der Bankenschnittstellen annahm.
Ich konnte mich damit im Wesentlichen auf die Benutzerführung und das Design der Anwendung sowie alles drum herum kümmern.
Hinzu kamen über die Zeit auch Alexander Hüsgen, der uns aktiv bei der Ausgestaltung des Produkts berät sowie Annika Schröder, die als unsere Botschafterin hier und da Türchen und Törchen öffnet.
Unsere Mission
Unser Anliegen ist es, Dir einen einfachen Überblick über Deine Finanzen zu geben. Dazu wollen wir Dir aufzeigen, wo Du Geld einsparen kannst, wie Du teure Überziehungszinsen vermeidest und Dein Erspartes intelligent anlegen kannst. Die einfachsten Grundregeln dafür lauten:
- Vermeide Schulden, wo es geht
- Gib weniger aus als das, was Du verdienst
- Spare für die Regenzeit
In diesem Sinne wünschen wir Dir das allerbeste für Deine finanzielle Gesundheit, versorgen Dich mit neuen und hilfreichen Einblicken in Deine Finanzen und laden Dich ein, moneygarden als für Dich und Deine Familie gewinnbringende Unterstützung zu nutzen.
— Thomas Kirst